Die Wiedergeburt

18.08.2013 22:23

Als der HERR JESUS in Joh 3.1 dem Nikodemus versucht die Wiedergeburt zu erklären,

begreifft dieser zuerst gar nicht was der HERR hier meint. Gleich wie es damals dem Nikodemus ging, geht es heute den meisten Gemeinden; sie wiederholen einfach das Wort "wiedergeboren" fast wie ein Mantra, (das mehrfache Wiederholen von bestimmten Worten, diese Technik, wird in der Meditation eingesetzt,) aber sie haben, eigentlich keine Ahnung was "wiedergeboren" eigentlich im biblischen Sinn bedeutet.

Zum Beispiel bei der Brüderbewegung, hier in der Schweiz könnte man sie auch "Roger Liebi-Anhänger" nennen. In diesen Gemeinden, sprich "Sekten",  wird immer wieder von der Wiedergeburt gesprochen, aber die Leute in diesen Gemeinden wissen genauso wenig wie der Nikodemus damals wie eine Wiedergeburt im biblischen Sinn aussieht. Darum möchte ich hier auf dieses Thema genauer eingehen.

 

Wenn man die biblische Erarbeitung der Wiedergeburt in Angriff nimmt, kommt man nicht um die Stelle in Joh. 3,1-15 herum:

(Die meisten Übersetzungen liegen hier schon falsch, weil in der griechischen Sprache die Wörter "zeugen" und "gebären" identisch  sind; einzig der Kontext macht klar, ob es "gebären" oder "zeugen" bedeutet. Unten die von mir korrigierte Version von Joh. 3,1-15) 

  • Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern, sein Name Nikodemus, ein Oberster der Juden. Dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Male in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand aus Wasser und Geist gezeugt werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. Was aus dem Fleische gezeugt ist, ist Fleisch, und was aus dem Geiste gezeugt ist, ist Geist. Verwundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müsset von neuem geboren werden. Der Geist weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt, und wohin er geht; also ist jeder, der aus dem Geiste gezeugt ist. Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und weißt dieses nicht? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmet ihr nicht an. Wenn ich euch das Irdische gesagt habe, und ihr glaubet nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch das Himmlische sage? Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, als nur der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist. Und gleichwie Moses in der Wüste die Schlange erhöhte, also muß der Sohn des Menschen erhöht werden, auf daß jeder, der an ihn glaubt, [nicht verloren gehe, sondern] ewiges Leben habe.

Daß der Geist zeugt, kann man ganz einfach herausfinden:

  • Mt 1,20 Indem er aber solches bei sich überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geiste. Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen.

Wir müssen also aus dem Wort ("Wasser" steht in der Bibel, sinnbildlich für das Wort Gottes) und durch den Geist gezeugt werden, bevor wir wiedergeboren werden können. Dies ist ganz logisch, da ich noch nie gehört habe daß jemand ohne Zeugung geboren wurde. Wenn man sich die Zeit nimmt, um mit sogennanten Wiedergeborenen zu sprechen, merkt man sehr schnell, daß die absolut keine Ahnung von dem haben, was der HERR JESUS über die Wiedergeburt lehrt.

Kommen wir zur nächsten Stelle.

Im Johannesevangelium Kapitel 1 geht es um die Zeugung aus dem Willen des Vaters:

  • So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, welche nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott gezeugt sind.

 

Also sehen wir hier ganz klar, daß "aus Gott gezeugt", im Gegensatz zum Willen der 3 Ebenen des menschlichen Daseins steht.

Anders gesagt, wer wiedergeboren werden will, muss zuerst aus dem Willen des Vaters gezeugt werden.

Dies lehrt uns auch Jakobus 1,18:

  • Nach seinem eigenen Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt, auf dass wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien.

Damit weißt Jakobus auf einen inhaltlichen Bezug des Gezeugtwerdens zum Willen des Vaters hin: Die Zeugung bringt uns in Einklang mit dem Willen des Vaters, sie erfolgt inhaltlich gemäß dem Willen des Vaters. Anders ausgedrückt: Der Wille des Vaters ist der Same, durch den der Vater zeugt, ohne welchen es keine Wiedergeburt gibt.

Der Wille des Vaters ist klar definiert in der Bergpredigt (vgl. Matth. 7,21). Wer also die Bergpredigt ablehnt, der kann nicht aus Gott gezeugt sein, weil er den Willen des Vaters ablehnt, sprich den Samen des Vaters nicht in seinem Herzen aufnimmt (vgl. Matth. 12,50). Da heute alle Gemeinden, die ich kenne, die Bergpredigt ablehnen, ist das Fazit, daß von diesen Leuten niemand wiedergeboren sein kann, da sie alle nicht aus dem Vater gezeugt sind. Da können sie die Vokabel "wiedergeboren" stundenlang wiederholen, wer nicht gezeugt wird, kann auch nicht geboren werden. Logisch und klar ist das so aus der Schrift zu entnehmen.

 

Das nächste Problem, das die meisten Leute haben, ist, daß sie auch nicht begriffen haben, daß, wer geboren werden will, auch eine Mutter braucht, was uns auch die Schrift in Galater 4,22-26 lehrt:

  • Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien; aber der von der Magd war nach dem Fleische geboren, der aber von der Freien durch die Verheißung, was einen bildlichen Sinn hat; denn diese sind zwei Bündnisse: eines vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, welches Hagar ist. Denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern in Knechtschaft; aber das Jerusalem droben ist frei, welches unsere Mutter ist. 

In Galater lehrt uns also der Apostel der Nationen ganz klar, daß unsere Mutter der Neue Bund ist. Spätestens an dieser Stelle werfen die Dispensationalisten ein, ich höre sie schon sagen: Der neue Bund ist "nur für Israel", mit dem hat die Gemeinde nichts zu tun . . .

Darauf antworte ich nur, dass der Apostel der Nationen das aber ganz anders sieht:

 

Alter Bund Neuer Bund

"Hagar" (= Alter Bund) gebiert zur atl. Knechtschaft

"Sarah" (= Neuer Bund) gebiert zur ntl. Freiheit geb

Sinai Zion
Steinerne Tafeln       Fleischerne Tafeln (Herz)
Irdisches Jerusalem Himmlisches Jerusalem

 

Der Apostel zeigt uns also klar auf, daß nur die Geburt aus "Sarah" der neutestamentlichen Wiedergeburt zur Freiheit (vgl. Gal. 5,1) entspricht. "Sarah" ist jedoch hier mit dem Neuen Bund identisch gesetzt. Deshalb haben laut Epheser 2 haben die Christen aus den Nationen das Bürgerrecht Israels empfangen (V. 12.19). Schließlich sollen sie ja einst im himmlischen Jerusalem leben, an dessen Toren die Namen der 12 Stämme der Söhne Israels sind (Offb. 21,7.12).

Wer also die Gemeinde von Israel trennt, ist auf dem Holzweg, und wer den Kelch des Neuen Bundes trinkt, aber nichts mit dem Neuen Bund zu tun haben will, der hat, glaube ich, nicht ganz begriffen um was es geht.

1 Joh 2,17

 

Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.

1 Joh 2,4

 

Wer sagt: »Ich habe ihn erkannt«, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht;

Mat 7, 21

 

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.